18.11.2020
Befreit zum Leben - Wie ich mich von mir selbst und meinen Ansprüchen befreien kann
Im Leben (eines Christen) gibt es verschiedene Phasen. Manchmal ist es wichtig, Psychohygiene zu machen, auf sich selbst zu achten, Verletzungen und negative Haltungen anzugehen und zu verarbeiten. Jedoch ist es wichtig, dass man dann nicht beim «um sich selbst kreisen» stehen bleibt. Sonst wird dies zu einer destruktiven Phase. Damit dies nicht geschieht und man wieder aus dieser Selbst-Phase herauskommt, ist es sehr hilfreich, ein Buch wie «Free of me» von Sharon Hodde Miller in die Hände zu bekommen, das einem dabei unterstützt, den Blick weg von sich selbst zu wenden, hin zu Gott, anderen Menschen und zu Dingen, die wichtiger sind, als nur das eigene Ich und die eigene Befriedigung.
In dem interessanten Intro erzählt die Autorin, wie sie dazu gekommen ist, dieses Buch zu schreiben und weshalb das Thema «Befreiung von sich selbst» wichtig. Dieses Intro hilft dem Leser zu verstehen, um was es genau in dem Buch geht und ich konnte so richtig in das Thema eintauchen, da ich mich Dank den vielen Beispielen der Autorin oft wiederfand.
Der erste Teil hält die Sharon Hodde Miller uns dann Spiegel vor und zeigt auf, wie wir oft die Tendenz haben in verschiedenen Bereichen des Lebens nur um uns selbst, die eigene Anerkennung und das eigene Wohlfühlen zu drehen. Die Bereiche, die die Autorin behandelt sind: Gott, Familie, Aussehen, Besitz, Freundschaften, Berufung und Gemeinde. Die Autorin schafft es, mit Hilfe von Schilderungen eigener Erlebnisse darzustellen, wie schnell wir in diesen Bereichen Dinge tun, die den Fokus auf uns selbst haben. Beim Lesen fühlt man sich immer wieder ertappt. ;-) Mit zwei, drei gut ausgewählten Stichwörtern pro Thema, auf die sie dann tiefer und gut verständlich eingeht, beschreibt sie mögliche Wurzeln, weshalb wir uns bei diesen Themen um uns selbst drehen und warum uns unser eigenes Image oft (zu) wichtig ist. Durch die alltagsnahen Beispiele gibt die Autorin auch viele Impuls, wie man die Themen im eigenen Leben konkret angehen könnte, um sich von sich weg hin zu anderen zu wenden. Das tolle ist, dass sie dies nicht mit «erhobenen Zeigefinger» macht, sondern sehr einleuchtend und motivierend schreibt.
Dieser Teil des Buches hat mich sehr angesprochen und inspiriert, Dinge anders zu sehen und er gab mir nachvollziehbare Impulse, wie ich sie konkret im Leben umsetzen kann. Wie ich mich «von mich selbst befreien» (Free of me) kann und den Blick auf andere Menschen und andere wichtige Punkte des Lebens lenken kann.
Der zweite Teil des Buches handelt davon, thematisch noch einen Schritt tiefer zu gehen und beim Fehlziel der im ersten Teil beschriebenen Haltungen anzusetzen. Die Autorin zeigt auf, dass wir in unserem Denken den Fokus ändern sollen. Zum Beispiel sollen wir auf Gott schauen, anstatt auf uns selbst und dieser Blick auf Gott hilft uns, uns selbst und unsere Aufgaben im richtigen Licht und in der richtigen Position zu sehen. Diese Haltung befreit. Es geht nicht mehr um mich, sondern um Gott. Somit muss ich nicht mehr, sondern darf. Der Druck, den ich mir oft selbst mache, geht weg. Einfach, weil ich mich von mir selbst und meinen Ansprüchen an mich befreie. Sei dies in Bereichen wie Lobpreis, die eigene Lebensaufgabe oder im Umgang mit anderen Menschen, auf welche die Autorin in diesem zweiten Buchteil auch noch eingeht. Leider ist dieser Teil des Buches etwas sehr theoretisch ausgefallen. Es war für mich schwieriger als im ersten Teil, mich mit dem Inhalt zu identifizieren und für mich konkrete Umsetzungsideen und Impuls daraus zu nehmen. Sharon Hodde Miller zeigt viele gute Ansätze auf, die für mich aber zu wenig alltagsnah ausgearbeitet wurden. Ich hätte mich gefreut, wenn sie etwas ausführlicher und praxisnaher beschrieben worden wären.
Am Ende jedes Kapitels hat die Autorin jeweils noch einen passenden Bibeltext, ein Gebet und Fragen zum persönlichen Weiterdenken oder für den Austausch z.B. in einem Hauskreis zusammengestellt. Gerade das Gebet hat mir geholfen, den Wunsch vor Gott zu formulieren, wenn mir der Kopf vom Lesen und den wertvollen Impulsen etwas gar voll war.
Fazit: Das Buch gibt viele alltagsnahe Impuls, sein Leben und seine eigenen Ansichten zu verändern und motiviert, weg von sich selbst zu sehen, hin zu Gott und hin zum Mitmenschen und auf diese Weise ein befreites Leben zu leben.
11.11.2020
Hilfreich und praktisch
Noch nie habe ich ein thematisches Buch so schnell gelesen wie dieses hier. Die Autorin greift ein sehr aktuelles Frauen-Thema auf und ich kenne keine Frau, die keine Minderwertigkeitsgefühle hat. Aber anstatt mit dem Hammer zu sagen, was wir anders tun müssen, kommt Sharon Hodde Miller mit einer ermutigenden Art, erzählt ihre persönliche Geschichte und hilft dadurch, den Blick neu auszurichten und wirklich etwas verändern zu wollen. Mir hat ihr einfacher, ehrlicher Stil sehr gut gefallen und mich trotzdem herausgefordert. Ebenso der Aufbau des Buches: Nach jedem Kapitel folgen ein paar persönliche Fragen. Es lohnt sich, sich darauf einzulassen.